Die 15 typischen Fragen zu Montmartre

Was ist besonders an Montmartre?

Montmartre unterscheidet sich von allen anderen Pariser Stadtteilen durch seine einzigartige Atmosphäre, die durch eine harmonische Mischung aus Geschichte, Kunst und Dorfcharakter geprägt ist. Gelegen auf der Anhöhe „Butte Montmartre“ im 18. Arrondissement, bietet dieses Viertel eine spektakuläre Aussicht auf Paris, die vor allem vom Vorplatz der Basilika Sacré-Cœur aus genossen werden kann. Die verwinkelten Gassen, Kopfsteinpflasterwege, kleinen Plätze und von Efeu umrankten Häuser erinnern an eine vergangene Zeit, als Montmartre noch ein unabhängiges Dorf vor den Toren von Paris war. Der künstlerische Geist, der einst von berühmten Persönlichkeiten wie Toulouse-Lautrec, Renoir, Van Gogh und später Picasso getragen wurde, ist bis heute spürbar. Zahlreiche Künstlerateliers, Straßenmaler am Place du Tertre sowie kleine Galerien tragen zu diesem besonderen Flair bei.

Warum ist Montmartre berühmt?

Montmartre ist weltweit bekannt als das einstige Zentrum der künstlerischen Avantgarde des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Hier entwickelten sich künstlerische Bewegungen wie der Impressionismus und der Kubismus. Berühmte Künstler wie Edgar Degas, Pierre-Auguste Renoir, Amedeo Modigliani und Pablo Picasso lebten und arbeiteten in diesem Viertel. Doch nicht nur die Kunstszene, sondern auch das Nachtleben hat zur Berühmtheit Montmartres beigetragen. Der legendäre Nachtclub Moulin Rouge, der seit 1889 existiert, war und ist ein Symbol für Pariser Lebenslust und Exzentrik. Darüber hinaus zieht die majestätische Basilika Sacré-Cœur jedes Jahr Millionen Besucher an. Diese ikonische Kirche, die hoch oben über Paris thront, ist ein religiöses wie architektonisches Wahrzeichen. Die Mischung aus kultureller Historie, künstlerischer Kreativität und malerischem Charme macht Montmartre zu einem der meistbesuchten und geschätzten Orte der französischen Hauptstadt.

Wie heißt die berühmte Treppe in Paris?

Die wohl bekannteste Treppe in Montmartre ist die Rue Foyatier. Diese monumentale Treppe führt vom unteren Stadtbereich bis hinauf zur Basilika Sacré-Cœur. Mit über 200 Stufen ist sie ein beliebtes Fotomotiv und ein eindrucksvolles Symbol für die topografische Besonderheit Montmartres. Neben ihrer praktischen Funktion als Fußweg nach oben dient sie zugleich als Bühne für Musiker, Straßenkünstler und Tänzer. Auch zahlreiche Filme und Musikvideos nutzten diese Treppe als Kulisse, was ihre Bekanntheit noch weiter gesteigert hat. Eine Standseilbahn, die „Funiculaire de Montmartre“, verläuft parallel zur Rue Foyatier und bietet eine bequeme Alternative zum Aufstieg.

Ist Montmartre ein gutes Viertel?

Montmartre gilt als äußerst lebenswert und beliebt – sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen. Es bietet eine ungewöhnliche Kombination aus Ruhe und Urbanität. Während die höher gelegenen Teile des Viertels, insbesondere rund um die Sacré-Cœur, durch ihre Beschaulichkeit und das dörfliche Ambiente bestechen, findet man in den unteren Bereichen wie am Boulevard de Clichy eine lebhafte Szene mit Theatern, Bars und Clubs. Die Nachbarschaft ist multikulturell und künstlerisch geprägt. Viele junge Kreative lassen sich hier nieder, was zur Vielfalt und Vitalität des Viertels beiträgt. Auch wenn die Gentrifizierung spürbar ist, bleibt Montmartre ein Ort mit starkem Charakter, familiärer Atmosphäre und guter Infrastruktur. Besonders die Nähe zu Grünflächen wie dem Square Louise Michel oder der ruhige Friedhof Cimetière de Montmartre machen das Viertel attraktiv.

Ist Montmartre ein Rotlichtviertel?

Teile des unteren Montmartre, insbesondere rund um den Boulevard de Clichy und die Métrostation Pigalle, sind bekannt für ihr Nachtleben und beherbergen zahlreiche Erotikclubs, Bars und Cabarets. In dieser Umgebung befindet sich auch das berühmte Moulin Rouge, das historisch eng mit der Pariser Belle Époque und dem Kabarett verbunden ist. Obwohl diese Gegend oft mit einem Rotlichtmilieu assoziiert wird, handelt es sich dabei nur um einen kleinen Teil des gesamten Viertels. Der obere Bereich von Montmartre, insbesondere rund um die Basilika und den Place du Tertre, ist dagegen sehr familienfreundlich und touristisch geprägt. Die verschiedenen Facetten Montmartres spiegeln die Vielfalt des Viertels wider, das mehr ist als nur ein Ort des Vergnügens – nämlich ein kulturelles und historisches Zentrum.

Was heißt Montmartre auf Deutsch?

Der Name „Montmartre“ leitet sich vom lateinischen Mons Martyrum ab, was so viel bedeutet wie „Märtyrerhügel“. Diese Bezeichnung geht auf die Legende des heiligen Dionysius (Saint Denis) zurück, dem ersten Bischof von Paris. Er soll im 3. Jahrhundert n. Chr. auf diesem Hügel enthauptet worden sein, weil er das Christentum predigte. Der Legende nach hob er nach seiner Enthauptung seinen Kopf auf, ging mehrere Kilometer weiter und predigte weiterhin – an der Stelle, wo später die Basilika Saint-Denis errichtet wurde. Der Name „Montmartre“ ist somit tief verwurzelt in der christlichen Tradition und trägt eine bedeutende spirituelle und geschichtliche Konnotation.

Was ist das Wahrzeichen von Montmartre?

Ohne Zweifel ist die Basilika Sacré-Cœur das unübersehbare Wahrzeichen von Montmartre. Sie wurde zwischen 1875 und 1914 im römisch-byzantinischen Stil errichtet und aus hellem Travertinstein gebaut, der ihr das charakteristische weiße Erscheinungsbild verleiht. Von ihrer Kuppel aus bietet sich ein einzigartiger Blick über ganz Paris. Die Basilika ist nicht nur ein beliebtes Touristenziel, sondern auch ein bedeutender Ort der Anbetung und des katholischen Glaubens. Ihre architektonische Pracht, die monumentale Christusstatue im Inneren und die beeindruckende Mosaikdecke machen sie zu einem bedeutenden spirituellen und kulturellen Monument.

Wer ist auf dem Montmartre begraben?

Der Cimetière de Montmartre ist eine der bekanntesten letzten Ruhestätten in Paris und beherbergt die Gräber vieler berühmter Persönlichkeiten. Unter den Beigesetzten befinden sich Schriftsteller wie Émile Zola (später ins Panthéon überführt), Künstler wie Edgar Degas sowie Komponisten wie Hector Berlioz. Auch die berühmte Kurtisane und Schauspielerin Dalida, die in Frankreich Kultstatus besitzt, wurde hier beigesetzt. Der Friedhof selbst ist ein Ort der Stille und des Nachdenkens, umgeben von alten Bäumen, Statuen und beeindruckenden Grabmälern, die die Pariser Friedhofskultur widerspiegeln.

Lebte Van Gogh in Montmartre?

Ja, Vincent van Gogh lebte tatsächlich eine Zeit lang in Montmartre. Er kam 1886 nach Paris, um sich dem Einfluss der Pariser Kunstszene auszusetzen. Gemeinsam mit seinem Bruder Theo, einem erfolgreichen Kunsthändler, wohnte er in Montmartre und nahm regen Anteil am künstlerischen Leben der Stadt. Während seiner Zeit in Paris setzte sich Van Gogh intensiv mit neuen Stilrichtungen auseinander, was seine Maltechnik und Farbpalette entscheidend beeinflusste. Die künstlerische Weiterentwicklung in dieser Phase war maßgeblich für seine späteren Werke.

Wo lebte Van Gogh in Montmartre?

Van Gogh wohnte in der Rue Lepic 54, einer der bekanntesten Straßen Montmartres. Die Wohnung lag im dritten Stock und war vergleichsweise bescheiden eingerichtet. Die Rue Lepic war zu jener Zeit ein Zentrum für Künstler und Intellektuelle und bot Van Gogh ein inspirierendes Umfeld. In seiner Pariser Zeit malte er viele Szenen aus dem Viertel, darunter Straßenszenen, Windmühlen und Gärten. Einige dieser Werke zählen heute zu den frühen Meisterwerken seiner Karriere.

Wo sind die drei Schlafzimmergemälde von Van Gogh?

Die drei Versionen des Gemäldes „Das Schlafzimmer in Arles“ befinden sich heute in verschiedenen renommierten Museen: Eine Version hängt im Van Gogh Museum in Amsterdam, eine weitere im Art Institute of Chicago und die dritte im Musée d’Orsay in Paris. Obwohl diese Werke in Arles entstanden, gehören sie zu Van Goghs berühmtesten Gemälden und spiegeln seine Sehnsucht nach Ruhe, Ordnung und einem festen Zuhause wider – Gefühle, die auch in seiner Pariser Zeit tief verwurzelt waren.

Wo hängt das Gemälde Sternennacht von Van Gogh?

Das weltberühmte Gemälde „Die Sternennacht“ (französisch La Nuit étoilée) befindet sich heute im Museum of Modern Art (MoMA) in New York. Es wurde im Jahr 1889 gemalt, also nach Van Goghs Aufenthalt in Paris, während seiner Zeit im Sanatorium in Saint-Rémy-de-Provence. Auch wenn das Gemälde nicht direkt mit Montmartre verbunden ist, gilt es als Ausdruck der künstlerischen Entwicklung, die unter anderem in Montmartre ihren Ursprung nahm.

Lebte Picasso in Montmartre?

Ja, auch Pablo Picasso verbrachte prägende Jahre in Montmartre. Er lebte von 1900 bis 1904 in dem berühmten Künstlerhaus Bateau-Lavoir am Place Émile-Goudeau. Dort entstanden viele seiner frühen Werke, darunter auch „Les Demoiselles d’Avignon“, das als Wegbereiter des Kubismus gilt. Der kreative Austausch mit anderen Künstlern in Montmartre beeinflusste Picasso maßgeblich und machte das Viertel zu einem Schmelztiegel der modernen Kunst.

Was kann man in Montmartre anschauen?

Montmartre bietet eine Fülle an Sehenswürdigkeiten: Neben der Basilika Sacré-Cœur lohnt sich ein Besuch des Place du Tertre, wo Künstler ihre Werke ausstellen und live malen. Auch das kleine Museum „Musée de Montmartre“, das einst Renoirs Atelier beherbergte, gibt spannende Einblicke in das Leben der Boheme. Die Moulin de la Galette, eine historische Windmühle, ist ebenso sehenswert wie die charmanten Gassen rund um die Rue des Saules und der Weinberg Clos Montmartre, einer der letzten städtischen Weinberge in Paris.

Wofür ist das Bateau Lavoir berühmt?

Das Bateau Lavoir ist eines der bedeutendsten Gebäude in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Der Name, der übersetzt so viel wie „Waschboot“ bedeutet, rührt vom knarrenden Holzboden her, der an schwankende Waschboote erinnerte. Es war Wohn- und Arbeitsort zahlreicher Künstler, darunter Picasso, Modigliani und Juan Gris. Hier wurde der Grundstein für den Kubismus gelegt, und viele künstlerische Revolutionen nahmen hier ihren Anfang. Noch heute ist das Bateau Lavoir ein symbolträchtiger Ort für jeden Kunstliebhaber, der Montmartre besucht.